Es ist Zeit für etwas Eigenes.

Wir sind und bleiben mit Leidenschaft Kulturgastgeber. Mit der Reihe „KTH Original“ erfüllen wir uns ab diesem Jahr aber etwas, wovon wir schon lange träumen und was schließlich auch die Seele eines Theaters ausmacht: Eigenproduzierte Stücke auf die Bühne zu bringen.



Mit Leonie Fuchs

Und Stephan Leitmeier

Gretchen 89ff.
Buch: Lutz Hübner

2 Schauspieler, 2 Stühle und Goethe, Faust 1, Seite 89 folgende, Kästchenszene! Eine der Schlüsselszenen des Klassikers, auf deren „richtige“ Interpretation der gewogene Theatergänger stets aufs Neue hofft. Wie wird uns dieses Gretchen wohl präsentiert? Ist sie naiv oder abgebrüht, schlau oder dümmlich, eine Diva oder eine graue Maus? Warum ein Stück so wird, wie die Zuschauer es erleben, liegt auch an der seligen oder unseligen Kombination von Regie und Schauspiel. Im rasanten Wechsel proben die unterschiedlichen Regisseure und Schauspielerinnen dieselbe Szene. Dabei treffen skurrile sowie exzentrische Gestalten der Theaterlandschaft aufeinander, stets auf der Suche nach ihrer ganz persönlichen Auslegung des berühmten Theaterstoffes. Wer schon immer einmal wissen wollte, was Schauspieler eigentlich vormittags so treiben, woran Regisseure zu leiden haben und was das Theater so einmalig und besonders macht, der sollte diesen schonungslosen, humorvollen, sezierend ehrlichen, aber auch liebevollen Blick hinter die Kulissen nicht verpassen.
Theater, wie es funktioniert - oder eben auch nicht.

Mit Leonie Fuchs und Stephan Leitmeier
Regie: Steffi Baier
Eine Produktion des Kleinen Theater Haar 



Der Räuber Hotzenplotz
Buch: Otfried Preußler

Hotzenplotz klaut Großmutters Kaffeemühle. Kasperl und Gretel wollen ihn überführen und fangen. Sie tauschen die Rollen, um 'unerkannt' zu bleiben. Der Räuber bemerkt die Falle und nimmt die beiden gefangen, dass sie die Rollen gewechselt haben, merkt er nicht. So verhökert er die Gretel (also Kasperl) an den Zauberer Zwackelmann, der diese als Küchen- und Hausmagd einsetzt. Der Kasperl (also Gretel) muss einstweilen für den Räuber Hotzenplotz schuften. Als Kasperl in Abwesenheit des Zauberers die Fee Amaryllis in Gestalt einer Unke kennenlernt, hilft er ihr ihre wahre Gestalt zurückzuerlangen und hat drei Wünsche frei. Der Zauberer ärgert sich und verwandelt den Räuber in ein Vögelchen. Schließlich können Kasperl und Gretel der Großmutter die Kaffeemaschine zurückgeben, der Hotzenplotz sitzt ja bereits im Käfig als Vogel und der Wachtmeister Dimpflmoser nimmt den Käfig mit ins Polizeirevier. Und wenn er nicht gestorben ist, dann singt das Vögelchen Hotzenplotz heute noch.


Mit Ludwig Schaffernicht / Jutta Schmuttermaier / Stephan Leitmeier / Leonie Fuchs / Thomas Stegherr

Regie: Winfried Frey Musik: Julian Schwarz Produktion: Matthias Riedel-Rüppel

Eine Produktion des Kleinen Theater Haar mit Unterstützung der Bürgerstiftung Haar und des Freundeskreis Kleines Theater Haar e.V.


Weitere Termine „Der Räuber Hotzenplotz“




Villa Haar - Das Musical
Uraufführung

Es geht nicht um Schuld, sondern um Verantwortung. Hier wird Geschichte an dem Ort erzählt, an dem sie passiert ist. Als Emma von Blumberg 2018 mit 88 Jahren Dr. Sarah Wülfing trifft, ahnen beide noch nicht, dass sie schicksalhaft seit 1943 miteinander verbunden sind. Dr. Wülfing mit ihren 51 Jahren kennt das Sterben in den ehemaligen Hungerhäusern der damaligen Heil- und Pflegeanstalt Haar unter Leitung des ärztlichen Direktors Dr. Hermann Pfanngiesser nur schemenhaft aus Erzählungen. Emma allerdings erinnert sich traumatisch an diese Zeiten, den Tod ihrer kleinen Freunde, die bizarren, grotesken Taten jener „4 Wahnsinnigen“, vier Pfleger, die sich unter Anleitung der verantwortlichen Krankenschwester Marie Gwandl dem Regime anbiederten, aber auch an den Beginn ihrer großen Liebe zu ihrem späteren Ehemann Falk von Blumberg und ihr gemeinsames Überleben.

Die tödlichen Verblendungen jener Zeit spiegeln und dokumentieren sich auch in den Aktionen und dem Ansinnen von Generalfeldmarschall der Wehrmacht Werner von Blumberg, dem Vater von Falk und Generalleutnant der Luftwaffe Theodor von Harmsdorf, dem Vater von Emma. Diese beiden Väter stehen zusammen mit Dr. Hermann Pfanngiesser stellvertretend verantwortlich für die Machenschaften des Dritten Reichs und ganz private, familiäre Korruption und Denunzierung.

Dass der Wahnsinn auch komische Momente produziert, ist keine neue Erkenntnis, und so bleibt einem das Lachen förmlich im Halse stecken; eine wichtige Ingredienz des verarbeitenden Erinnerns, die es möglich macht, die dramatischen Realitäten jener Zeit in der VILLA HAAR als Musical zu erleben. - Der Trost liegt im Morgen jeder Zeit und wird in unserem Heute zu einer befreienden Tatsache, in anderen Worten, das Grau kennt den Sonnenstrahl der Rettung. Die Tränen der Verzweiflung, die Traurigkeit des trostlosen Augenblicks wecken den unbedingten Willen zu Überleben. 

Eine Produktion des Kleinen Theater Haar 


Weitere Termine „Villa Haar“